Mit der Wolf-Schneider-KI (WSKI) haben wir ein auf künstlicher Intelligenz basierendes Tool entwickelt, das Journalist:innen und Schreiber:innen aller Art beim Verfassen und Redigieren von Texten unterstützt. Grundlage des Tools sind die Schreibregeln von Wolf Schneider.
Unser Hauptanliegen ist es, ein Werkzeug zu entwickeln, das den Schreibprozess sinnvoll und wertvoll ergänzt. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir den WSKI-Editor entwickelt, der aus einer Kombination verschiedener KI-basierten Funktionen aufgebaut ist. Dabei ist es uns wichtig, den Menschen nicht von Teilen des Schreibprozesses auszuschließen, sondern den Prozess zu erweitern und damit neue Möglichkeiten zu eröffnen.
Feedback als Schlüssel zur Verbesserung
Wir freuen uns, dass die WSKI auf Basis der Daten aus unserer Beta-Testphase bereits größtenteils gute Ergebnisse erzielt und den Schreiber:innen beim Verfassen von Texten hilft. Natürlich möchten wir das Tool kontinuierlich verbessern und die Anzahl qualitativ hochwertiger Textüberarbeitungen steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, benötigen wir jedoch die Unterstützung jeder einzelnen Nutzer:in.
Deshalb sind wir für jedes Feedback dankbar. Dabei interessiert uns jede Art von Feedback: inhaltliche Fehler, Verbesserungsvorschläge, Bugs im Editor, gewünschte Funktionen, Anregungen zur Weiterentwicklung oder Ideen für zukünftige Einsatzmöglichkeiten.
Die Grundlagen der WSKI
Derzeit basiert die WSKI auf den Modellen GPT-3.5 und GPT-4 von OpenAI. Dies sind die gleichen Sprachmodelle (Large Language Models oder kurz LLMs), die auch ChatGPT zugrunde liegen. Je nach gewählter Funktion haben wir bereits verschiedene Voreinstellungen an den Modellen vorgenommen, sowie Prompts entwickelt, die nach unseren Testphasen die bestmöglichen Ergebnisse liefern. Prompts sind Anweisungen in natürlicher Sprache, die dem LLM übermittelt werden. Das KI-Modell berechnet daraufhin ein Ergebnis.
Der WSKI-Editor ist das Tool, das alle entwickelten Funktionen zusammenführt und mit den Sprachmodellen verbindet. Wir haben sozusagen ein intelligentes Interface, spezialisiert auf die Verbesserung von Sprache, zu den genannten Sprachmodellen entwickelt.
Im WSKI Editor gibt es zwei Möglichkeiten, schnell Feedback zu geben: Die Bewertung der überarbeiteten Texte mit Daumen hoch, Daumen runter oder gleichwertig und die Formulierung eines konkreten Feedbacks.
Ein Klick für bessere Texte
Durch die kurze Bewertung der Textüberarbeitung wissen wir, wie gut das Tool bereits funktioniert. Bei der Bewertung eines Textes werden uns verschiedene Informationen übermittelt: Die verwendete Funktion bzw. Textgattung, die Länge des Textes und die Bewertung selbst. Außerdem werden sowohl der Originaltext als auch die überarbeitete Version in unserer Datenbank gespeichert.
Da wir verschiedene KI-Modellparameter, Textvorverarbeitungen und Prompts für verschiedene Textgattungen verwenden, können wir anhand der Bewertungen evaluieren, welche Prompts am besten funktionieren, welchen Einfluss die KI-Modellparameter auf das Ergebnis haben, welcher Textlängenbereich gut funktioniert und wo es noch Probleme gibt. Basierend auf diesen Erkenntnissen können wir entsprechende Änderungen vornehmen und diese wieder in das System einspielen. Durch erneute Bewertungen können wir dann feststellen, ob unsere Anpassungen tatsächlich zu besseren Ergebnissen führen oder ob sie keinen oder sogar einen negativen Einfluss auf das Ergebnis haben. Eine schnelle Auswertung per Mausklick hilft uns also sehr.
Momentan verwenden wir die LLMs von OpenAI in ihrer “Reinform”. Da diese Sprachmodelle bereits extrem leistungsfähig sind, erzielen sie bereits sehr gute Ergebnisse nur mit den speziell entwickelten Prompts und Modellparametern. Um dieses tiefe Textverständnis durch die Modelle zu erreichen, kombiniert OpenAI eine leistungsfähige Netzwerkstruktur (wie das Modell aufgebaut ist) mit einem Training von Millionen von Texten aus dem Internet. Ohne dieses Training kann auch das beste KI-Modell nichts ausrichten.
Maßgeschneidertes Training für die WSKI
Da wir die gelungenen Texte sowohl im Original als auch in überarbeiteter Form speichern, haben wir in Zukunft die Möglichkeit, das bereits durchgeführte Training mit allgemeinen Textdatensätzen mit unseren Daten fortzusetzen. Diesmal jedoch gezielt zur Verbesserung von Texten nach den Schreibregeln von Wolf Schneider.
Optimierung durch spezifische Anregungen
Neben der Bewertung der Texte besteht die Möglichkeit, uns über den Button “Feedback teilen” ein detaillierteres Feedback zukommen zu lassen. Hier kann spezifisch erklärt werden, was nicht oder besonders gut funktioniert hat. Es können Wünsche geäußert werden, was die WSKI in Zukunft noch können sollte und welche Funktionen den Arbeitsprozess weiter verbessern würden. Außerdem sind wir sehr daran interessiert die WSKI weiterentwickeln und anpassen, um sie optimal in den Arbeitsprozess zu integrieren. An welcher Stelle des Schreibprozesses bietet sie einen besonderen Mehrwert? Als Inspirationsquelle, beim Ausformulieren von groben Textentwürfen oder Stichpunkten, beim Redigieren von fast fertigen Texten oder als Feedback-Coach?
Methoden zur Optimierung der Textqualität
Je nach Feedback passen wir unsere Vorgehensweise an:
Bei groben und häufigen sprachlichen oder stilistischen Fehlern können wir versuchen, diese durch eine Überarbeitung des Prompts zu beheben. Dies ist jedoch nur bis zu einem gewissen Grad möglich. Auch wenn hier vieles möglich ist, stößt das zugrunde liegende Sprachmodell irgendwann an seine Grenzen. Aber auch dann haben wir noch Möglichkeiten zur Verbesserung. So führen wir für bestimmte Textgattungen ein Vor- und Nachverarbeitung der Texte durch. Um beispielsweise festzustellen, ob eine E-Mail eher formell oder informell geschrieben ist, werden vor der eigentlichen Textbearbeitung Wörter gezählt, die darauf hinweisen (Sie, Mit freundlichen Grüßen vs. Du, Liebe Grüße usw.). Auf diese Weise wird bereits vor der eigentlichen Überarbeitung durch die KI der Tonfall der E-Mail erkannt und der Prompt entsprechend angepasst.
Es gibt also einige Möglichkeiten, Probleme zu lösen und die Textqualität weiter zu verbessern. Aber nur, wenn wir wissen, wo die Probleme liegen.
Und nicht zuletzt helfen uns alle Anregungen, Wünsche und Ideen für die Weiterentwicklung, die WSKI perfekt auf ihren Bestimmung abzustimmen: Ein bereicherndes Tool für Schreiber:innen zu erschaffen. Damit Schreiben in Zukunft noch mehr Spaß macht und bessere Ergebnisse schneller und effizienter erzielt werden können.
Wir freuen uns auf euer Feedback zur Wolf-Schneider-KI.